Wer hat das Ego umgebracht?

Wasserkaskade
Ja – wer? Wenn Du es warst, ist es nicht tot. Wenn Du es umbringen willst, mußt Du ein  Mörder sein.  Das ist so eine Sache mit dem Ego, oder nicht? Denn eine solche dualistische Sichtweise ICH will das Ego überwinden, sterben lassen etc kann natürlich nicht wirklich eine Hilfe sein…. sie kann nur aus unserer üblichen, so kriegerischen Natur geboren werden die in Gut-Schlecht, Angenehm-Unangenehm, Erwünscht-Unerwünscht einteilt. Somit ist dieser Wunsch ein Teil der Verblendung, der Maya, in der wir uns hier befinden.
Wer wollte aber leugnen, daß der Wunsch, sich vom Ego zu befreien, aber schon einen gewaltigen Schritt aus der Verblendung hinaus anzeigt, und daher eine unverzichtbare Sache ist – zumindest am Anfang? Sobald der „arme“ spirituelle Sucher festestellt, was ich in den ersten Sätzen schrieb, und bemerkt, daß ein Wunsch, Egolos zu sein, ja nun ja auch ein Wunsch ist, und ihn daher aus der strahlenden, leuchtenden Gegenwart hinausbringt, findet er sich direkt in der Falle. Denn er will ja raus aus der Verblendung, aber wie nun, ohne Wunsch? Und welcher vernünftige Mensch wollte schon leugnen, daß es in dieser dualistischen Welt erwünschte Dinge gibt…Rosen, Wasserfälle, Wälder….und weniger erwünschte… chemische Waffen, Kriege etc? Sicher keiner, der halbwegs geerdet ist!
Es gibt eine andere Sichtweise dieser Sache…. eine ganz andere. Wenn wir strahlendes, reines, leuchtendes Wasser sind, das strömt und fließt über Kaskaden absteigender, schwingender Brunnenschalen…leuchtend im Sonnenlicht, funkelnd und spielerisch… dann hat die Brunnenschale, jede einzelne, die Aufgabe, ein Gefäß für dieses Wasser zu sein. Sie sollte also möglichst rein sein, möglichst schwingungsfähig…. und vor allem in der Lage sein, das Wasser weiterströmen zu lassen, zu der eins niedrigeren Schale. Sie sollte es nicht verunreinigen, bevor es von ihr weiterströmt. Und sie sollte auch nicht nach oben geschlossen sein, so daß sie kein oder nur wenig Wasser empfangen kann.
Wenn Du und Ich und Jesus und Buddha und Gott Selbst und alles, was je ist und war und sein wird, das Wasser sind, der Geist, die Ewigkeit, die Essenz und das Leben, und die Brunnenschale das jeweilige Ego – eine Deins, eine meins, eine von dem Metzgermeister nebenan, eine von Mahatma Gandi –  wie ist dann Dein Verhältnis zum Ego?
Sicher wirst Du es dann nicht besiegen wollen, nicht niedermachen, nicht töten. Denn worin sollte sonst das Wasser schwingen, funkeln tanzen auf dieser Ebene der Kaskade, auf der Du eben bist?  Vielleicht willst Du es – diese Schale nämlich – dann reinigen, schwingungsfähig halten, von Algen, Schlacken, Kieselsteinen befreien?
Ich selbst sehe mein Ego nicht als meinen Feind, ich sehe es als Träger meines Geistes und meiner Lehrbefähigung. Hätte ich keinen Körper, könntet Ihr mich nicht sehen und ich hätte keine Finger, auf den Computer hier zu tippen. Hätte ich kein Mentales Feld, ich könnte all das nicht formulieren. Hätte ich keinen Astralkörper, Ihr könntet niemals fühlen, was ich an Mitgefühl zu geben in der Lage bin.  Ich sollte mich dann aber bemühen, so gut ich kann, diese „Brunnenschale“ zu reinigen. Wir haben mit der Arbeit an den Aurakörpern potente Werkzeuge, das zu tun. Wir werden feststellen, sobald wir das tun, daß das Wasser selbst – der Geist – uns zu hilfe kommt. Und in dieser Arbeit, sich selbst zu reinigen, damit wir das Wasser von oben empfangen und nach unten so kristallklar, wie wir irgend können, weitergeben, werden wir uns so völlig vergessen, daß der Kampf mit dem Ego nie mehr unser Thema sein wird. Hingabe ist eine Tür in Non-dualität, Freunde. Eine gute. Und eine, die die Non-Dualität mit der Vernunft vereint, denn wer nicht-dualistisch denkt und gut geerdet ist, der kann voller Hingabe dafür arbeiten, daß das Erwünschte mehr werden möge und das Unerwünschte weniger. Völlig gelassen. Frei von Fanatismus und Verurteilung, frei von Zwang und Angst. Aus einer Weltsicht heraus, wo jeder unser Bruder, jede unserer Schwester ist, egal, ob er/sie unsere Ansichten teilt…. und aus einem ganz anderen Zeitempfinden heraus denkend. Und nicht für das kleine Ego, für alle. Für die ganze, große, wundervolle, herrliche Welt, die so vollkommen ist, aber doch so sehr nach diesem Wasser dürstet, nach Wahrheit und Erkenntnis.